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In Seite Bank of Credit and Commerce International:

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Die BCCI wurde 1972 von dem aus Indien stammenden Agha Hasan Abedi in Pakistan gegründet. Abedi hatte bereits 1959 die United Bank Ltd (UBL) als United Bank of Pakistan gegründet und entschloss sich, nach der Verstaatlichung dieses Instituts im Jahr 1971 eine neue internationale Bank zu schaffen.[1]

Das Kapital zur Gründung des neuen Instituts stammte von Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahayan, Emir von Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten, sowie der Bank of America (25 %). Mehrere Autoren gehen davon aus, dass sich auch die CIA bei der Gründung der Bank finanziell erheblich engagierte. Der amerikanische Nachrichtendienst benötigte einen Finanzierungskanal zur Unterstützung der afghanischen Mudschahedin-Gruppierungen ähnlich dem Investors Overseas Service und der Nugan Hand Bank. Die Mehrheit des Gründungskapitals der BCCI stammte aus Abu Dhabi.

In den 1970er Jahren wuchs die BCCI sehr schnell und stellte hierbei das Wachstum der Einlagenhöhe gegenüber dem Gewinn in den Vordergrund, sie zielte hierbei insbesondere auf Personen mit hohem Eigenkapital und auf die Schaffung hoher regulärer Bankguthaben ab. Das Unternehmen differenzierte sich im Verlauf des rasanten Wachstums immer stärker zu einer Firmengruppe aus, so teilte sich die Bank im Rahmen der BCCI Holdings in die BCCI S. A. (Luxemburg) und die BCCI Overseas (Grand Cayman).

Parallel erwarb die BCCI weitere Banken, beispielsweise 1976 die Banque de Commerce et Placements (BCP) (Genf), und gründete die KIFCO (Kuwait International Finance Company), die Credit & Finance Corporation Ltd, und eine Reihe von Firmen mit Sitz auf den Cayman-Inseln, die unter der Bezeichnung ICIC (International Credit and Investment Company Overseas, International Credit and Commerce Overseas usw.) agierten. Das Institut wuchs rasant. 1973 wies die BCCI mit 19 Niederlassungen in fünf Ländern Einlagen in Höhe von 200 Mio. US-Dollar auf, 1974 betrieb die Bank bereits 27 und 1976 108 Niederlassungen bei einer Einlagesumme von 1,6 Mrd. US-Dollar.

Das Wachstum zog erhebliche Finanzierungsprobleme nach sich. Bereits 1977 war die finanzielle Zwangslage der Bank so existentiell bedrohlich, dass die britische Zeitung The Guardian später dazu feststellte, dass die BCCI zu diesem Zeitpunkt „mit großer Sicherheit bereits insolvent war“.[2] Um den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten zu können, ging die Bank in Folge dazu über, ihre Betriebskosten ähnlich einem Schneeballsystem aus den Einlagen ihrer Kunden zu decken, statt diese anzulegen. Dennoch setzte die BCCI ihren Expansionskurs fort und betrat 1979 den afrikanischen und in den frühen 1980er Jahren den asiatischen Finanzmarkt. Sie war eine der ersten ausländischen Banken, die eine Banklizenz für die chinesische Sonderwirtschaftszone Shenzhen erhielten. Einige der bedeutendsten chinesischen Großbanken waren Depositeninhaber in der Shenzhen-Niederlassung der BCCI.

1980 verfügte die BCCI über Einlagen in Höhe von über 4 Mrd. US-Dollar und über 150 Niederlassungen in 46 Ländern. Die Bank of America als Abedis ursprünglicher Geschäftspartner in den USA war bestürzt über das Geschäftsgebaren des Partners[3] und reduzierte 1980 seine Beteiligung an der BCCI. In Folge wurden die Unternehmensanteile durch mehrere andere Unternehmensgruppen gehalten, von denen die ICIC mit einem Anteil in Höhe von 70 Prozent die bedeutendste war. 1989 wurde der Anteil von ICIC auf 11 Prozent reduziert, während Unternehmensgruppen aus Abu Dhabi fast 40 Prozent der Anteile hielten und BCCI-Strohmänner weitere bedeutende Anteile hielten.

1991 benannte das Time Magazine in einer umfassenden Titelgeschichte die prominentesten Kunden des Instituts, unter anderem den Führer der Contras Adolfo Calero, Manuel Noriega, Saddam Hussein, Daniel Ortega, Ferdinand Marcos, den peruanischen Präsidenten Alan García und Waffenhändler wie zum Beispiel Adnan Khashoggi.[4]

Der strukturelle Aufbau des Geldinstituts war ungewöhnlich. Er beruhte auf einer strikten Abschottung der einzelnen Gliederungen der Organisationsstruktur. Die Bank verfügte über 248 Manager und General Manager, die allesamt nur an zwei Personen an der Unternehmensspitze, Abedi und den Vorstandsvorsitzenden (CEO) Swaleh Naqvi, zu berichten hatten.

Der in den USA sehr bekannte Strafverteidiger Francis Lee Bailey und der Staatsanwalt des Bundesstaates Florida Richard Gerstein waren Direktoren der CenTrust Federal Savings Bank, einem erfolglosen Ableger der BCCI.[5]

Die BCCI hatte ein ungewöhnliches jährliches Prüfungssystem: Price Waterhouse betreute als zuständiger Prüfer BCCI Overseas, während Ernst & Young BCCI und BCCI Holdings (London und Luxemburg) auditierte. Andere Unternehmen wie KIFCO und ICIC wurden weder von dem einen noch von dem anderen Prüfer durchleuchtet. Im Oktober 1985 wiesen die Bank of England und die Luxemburger Zentralbank (damals noch IML), nachdem sie auf Berichte über finanzielle Verluste der BCCI an den Warentermin- und Finanzmärkten aufmerksam geworden waren, die Bank an, zukünftig auf die Prüfung durch einen einheitlichen Prüfer umzustellen. Price Waterhouse übernahm 1987 die Rolle des ausschließlich zuständigen Prüfers.

1988 wurde die BCCI in Tampa, Florida, in ein auf Drogengeld basierendes Geldwäschesystem verwickelt, den sogenannten Fall C-Chase Operation.[6] In diesem Zusammenhang wurde die BCCI als Geldwäscheeinrichtung der CIA bezeichnet. Die BCCI bekannte sich 1990 auf Grundlage des Respondeat Superior schuldig.

1990 enthüllte eine Wirtschaftsprüfung durch Price Waterhouse einen unerklärlichen Verlust über mehrere 100 Mio. US-Dollar. Nach anschließenden Gesprächen der Bank mit Scheich Zayed glich dieser die Verluste aus und erhöhte im Gegenzug seinen Anteil am Unternehmen auf 78 Prozent. In Folge dieser Anteilserhöhung wurde ein großer Teil der Firmenunterlagen der BCCI nach Abu Dhabi verbracht.

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