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In Seite Agostino Mascardi:

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Agostino Mascardi erlangte durch 14 Schriften hohen Ruf, am meisten aber durch die „Trattati cinque dell’arte istorica“. Sein an Einsichten reiches Buch erörterte die historische Methode in streng rhetorischer Perspektive. Mascardi schrieb dieses Werk ursprünglich in der Absicht, sich selbst klarzumachen, welche Voraussetzungen der Autor einer guten historischen Darstellung besitzen müsse. Er wollte Guicciardinis „Storia d'Italia“ fortsetzen, hinterließ aber davon nur kleine Bruchstücke. Seine Abhandlung von 1636 enthält kaum etwas, das nicht auch schon in der humanistischen Historia-Traktatliteratur des 16. Jahrhunderts vorgebracht worden wäre. Originell und epochemachend dagegen ist ein eingefügter längerer Exkurs über den Stilbegriff und in Zusammenhang mit seiner Definition dieses Terminus seine Theorie der Individualität.

Mascardi geht dabei von einer Bemerkung Ciceros, die die Unterschiede zwischen antiken Bildhauern und Malern betrifft, aus – Unterschiede, die sich ergeben, obwohl sie einander ebenbürtig waren und sie dieselben Regeln bei der Gestaltung ihrer Werke befolgten. Dass Mascardi sich auf Beispiele aus der Malerei beschränkt, mag damit zusammenhängen, dass ihm dieser Zweig der bildendenKünste vertrauter war als die Bildhauerei. Als ebenbürtige Meister in ihrem Handwerk nennt er aus dem 16. Jahrhundert Raffael, Correggio, Parmigianino und Tizian, aus seiner unmittelbaren Gegenwart unter anderen Guido Reni und Pietro da Cortona. Die meisten Leute, bemerkt er, glaubten, diese Großen unterschieden sich bei gleichem Rang nur durch ihre Farbgebung. Der Sachverständige aber müsse erkennen, dass das Kolorit der Bilder ein und desselben Meisters variiere, ohne dass seine „maniere particolare“ ändert. Somit entspreche diese jedem Maler eigentümliche „maniera“ dem „stile“ eines Autors.

Nach diesem Exkurs nimmt Mascardi noch zu einer Frage Stellung, die in das Problem der Nachahmung eines Stiles hinübergreift. Hätte er die Frage selbst formuliert, so würde sie etwa folgendermaßen gelautet haben: „Muß ein Autor einen seinem Wesen entsprechenden Stil schreiben, oder kann er sich den eines Anderen aneignen?“ Dass Mascardi dieses Problem vor Augen gestanden haben muss, geht aus der dritten seiner zusammenfassenden Feststellungen hervor. Es sei töricht, meint er, jemanden zu fragen, welchen Stil er schreibe, „perchè non può in altro stile comporre che nel suo proprio, dettatogli dall'ingegno...“. Beim Nachahmen gelange man daher nur bis zu einer gewissen Ähnlichkeit (qualche somiglianza). Mascardi bezeichnet die „imitazione“ nicht ausdrücklich als sinnlos, aber unausgesprochen liegt dieser Gedanke in seiner Erklärung individueller Stileigentümlichkeiten. Inwiefern er in dieser Hinsicht etwas Neues bietet, lässt sich am besten durch einen Vergleich mit Montaigne zeigen, der ein halbes Jahrhundert vor Mascardi Betrachtungen über seinen eigenen Stil und den Stil überhaupt angestellt hatte. Er bemerkt: „Le parler que j'ayme, c'est un parler simple et naif, tel sur le papier qu'à la bouche“. An einer anderen Stelle heißt es: „J'ay un stile comique et privé“, womit er das Stilniveau der Alltagssprache meint. Beide Äußerungen betreffen einen inneren Zusammenhang zwischen seinem Wesen und einer einzigen Stilebene. Mascardi dagegen geht weiter und behauptet, dass das singuläre „ingenio“ sich in allen „caratteri di dire“, die ein und derselbe Autor nach Belieben wählt, ausdrückt. Seine Ansicht scheint dem mehr als ein Jahrhundert späteren Gedanken Buffons nahe zu kommen : „le style est l'homme même“.

Mascardi war auch der Autor der berühmten Congiura del conte Giovanni Luigi de’ Fieschi (1629).[1]