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In Seite Petroleum:

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Im Handel werden für unterschiedlichste Anwendungsfälle Reinigungs- und Lösungsmittel mit sehr engen Siedebereichen angeboten und als Petroleum oder Kriechöl verkauft. Diese Stoffe sind sehr rein (z. B. hydriert, entaromatisiert) und haben keine schweren Anteile, welche Rückstände hinterlassen würden.

Petroleum wird als Schmiermittel für präzise gleitgelagerte Spindeln eingesetzt, z. B. an Flachschleifmaschinen.

Auch dünnflüssige Universal-Öle mit kriechenden Eigenschaften wie Caramba und WD-40 enthalten überwiegend Petroleum.

Petroleum wird zur Lagerung reaktiver Metalle (beispielsweise reines Kalium) verwendet. Dabei zeigt sich aber eine stärkere Krustenbildung als bei der Aufbewahrung der Alkalimetalle unter reinem Paraffinöl.

Petroleum als Brenn-, Kraft- und Treibstoff: Mit einem Flammpunkt von (>) 55 °C ist Petroleum deutlich ungefährlicher als Flug- oder Autobenzin.

Wie die Siedeverlaufskurve (im Bild) zeigt, ist Petroleum dem Turbinenkraftstoff (Kerosin) zwar ähnlich, die deutlich erkennbaren schwerer siedenden Anteile würden jedoch zu einem erhöhten, nicht spezifikationsgerechten Freezing Point führen. Kerosin als Petroleum mit Additiven zu bezeichnen, ist somit falsch.

Petroleum wird als Brennstoff (Heizwert: Energie/Masse 11,9 kWh/kg entsprechend 43,1 MJ/kg, Energie/Volumen 9,5 kWh/l entsprechend 34,2 MJ/l) für Petroleumlampen sowie als Reinigungsmittel verwendet. Es brennt gleichmäßig unter stark öliger und versottender Rußentwicklung ab und eignet sich als Reinigungsmittel, um damit stark haftende Fett- und Schmutzrückstände von Metalloberflächen zu entfernen.

Petroleum wird als Treibstoff für Modellflugzeug-Selbstzündermotoren (auch Dieselmotoren genannt) verwendet (42 % Petroleum, 36 % Diethylether, 20 % Rizinusöl, 2 % Amylnitrat). Dieser Motorentyp wird nur noch selten verwendet. Petroleum wird auch in Strahltriebwerken für Flugmodelle eingesetzt.

Petroleum wurde auch als Ersatzkraftstoff für fremdgezündete Motoren genutzt, ist dort aber nicht sehr effizient. Beispiele dafür sind die Petro-Modelle von Saab-Valmet für den finnischen Markt.[1]

Petroleum wurde ebenfalls als Kraftstoff für Petroleummotoren der ersten U-Boote der Kaiserlichen Deutschen Marine eingesetzt bis effizientere Dieselmotoren diese ersetzten.

Zur Verbesserung der Kälteeigenschaften (siehe Cloud Point, Cold Filter Plugging Point) von Dieselkraftstoff bei niedrigen Temperaturen kann Petroleum zugemischt werden.[2] Diese Methode ist durch die Bereitstellung von Winterdiesel (frühzeitig vor der kalten Jahreszeit) meist nicht mehr erforderlich.