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In Seite Greifswald:
"Zum Zentrum des Antisemitismus wurde die Studentenschaft der Universität, die 1933 die Aberkennung der Ehrensenatorwürde von Julius Lippmann und Arthur Kunstmann forderte. Der Boykott am 1. April 1933 traf viele Geschäfte, der entlassene Universitätspsychiater Edmund Forster nahm sich am 11. September 1933 das Leben.[1]
Am 12. Februar 1940 wurden die verbliebenen jüdischen Einwohner Greifswalds in den Raum Lublin deportiert, auf Initiative des Gauleiters Franz Schwede, der seinen Gau Pommern als ersten im Reich für „judenfrei“ erklärte.
Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt, die eine große Garnison der Wehrmacht beherbergte, ohne Zerstörungen. Am 13. Mai 1944 traf jedoch eine Fliegerbombe die Mitte des Stadtteils Wieck, wodurch 19 Menschen getötet und 20 schwer verletzt wurden.[2] Der Stadtteil Eldena wurde zeitgleich von zwei Bomben getroffen, die jedoch keinen Schaden anrichteten.[3] Vor dem Haus Dorfstraße 98 erinnern eine Gedenktafel sowie eine Plakette im Straßenpflaster an die Bombenabwürfe. An die Trauerfeier am 16. Mai 1944 erinnert eine Gedenktafel vor dem ehem. Gebäude der Zollaufsicht am Hafen.
Am 30. April 1945 wurde sie auf Veranlassung des Stadtkommandanten Rudolf Petershagen kampflos der Roten Armee übergeben. Beteiligt an den entsprechenden Verhandlungen waren der damalige Rektor der Universität Carl Engel, der stellvertretende Stadtkommandant Max Otto Wurmbach sowie Gerhardt Katsch als Leiter der Universitätskliniken und dienstältester Sanitätsoffizier in der Stadt. Nach der Flucht des Oberbürgermeisters Friedrich Rickels war auch der stellvertretende Bürgermeister Siegfried Remertz maßgeblich an der kampflosen Übergabe der Stadt Greifswald – und damit deren Bewahrung vor schwerer Zerstörung – an die Sowjetarmee beteiligt. Trotz seiner mutigen Heldentat wurde er gemeinsam mit Bürgermeister Richard Schmidt nur wenige Tage später am 6. Mai 1945 von den sowjetischen Besatzungstruppen verhaftet und im Neubrandenburger Speziallager Nr. 9 Fünfeichen interniert, wo er kurze Zeit später umkam.[4]
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