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In Seite Geschichte des Islams in Deutschland:

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Nach Kriegsende konnte die Ahmadiyya Muslim Jamaat wieder gefahrlos die abgezogenen Missionare nach Deutschland senden. Die ersten Ahmadiyya-Missionare kamen mit den britischen Besatzern nach Deutschland und über die Schweiz. 1946 bis 1961 gründete Sheikh Nasir Ahmad ein Ahmadiya-Missionar aus der Schweiz die ersten Missionsstellen in Deutschland.

Im August 1955 registrierten sich die Ahmadiyya-Mitglieder in Hamburg als e. V. erneut.[1]

1954 wurde eine überarbeitete deutsche Koranübersetzung herausgebracht, die die Übersetzung des Berliner Imams Sadr ud-Din komplett verdrängte. Die erste deutsche Koranausgabe der Ahmadiyya Muslim Jamaat wurde bei ihrer Veröffentlichung 1954 von der Al-Azhar Universität in Kairo gelobt und als herausragende deutsche Übersetzung bezeichnet.[2]

1956 wurde die erste Nachkriegsmoschee von der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Hamburg erbaut (Fazle-Omar-Moschee).[3]

1957 wurde die älteste Moschee Hessens in Frankfurt von der Ahmadiyya erbaut. Der Grundstein der beiden ersten Nachkriegsmoscheen wurde von dem ehemaligen Präsidenten der Generalversammlung der UNO- und Präsidenten des Internationalen Gerichtshofs Sir Muhammad Zafrullah Khan gelegt.[4][5]

In den Jahren bis zur Einwanderung von Gastarbeitern aus muslimischen Ländern wurde der Islam bis in die 1970er Jahre von der Ahmadiyya-Gemeinde vertreten und repräsentiert, da sie als einziger Verband ununterbrochen seit den 1920er Jahren in Deutschland aktiv ist.[6]

Ab 1950 kamen vereinzelt erste Islamisten nach Deutschland, dies waren Anhänger der Muslimbrüder, die als arabische Studenten in Deutschland weilten und erste institutionelle Strukturen aufbauten. Waren Islamisten in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts in Deutschland noch eine gesellschaftliche Randerscheinung bzw. kaum wahrnehmbar gewesen, änderte sich dies mit den Migrationsbewegungen in den Siebzigerjahren. Vor allem durch die Ankunft von muslimischen Gastarbeitern, von denen manche islamistische Strukturen aus ihrem Heimatland mitbrachten. Viele kamen aus der Türkei und gehörten der Bewegung von Millî Görüş an. Auch wurde das 1973 errichtete Islamische Zentrum in München zu einer wichtigen Keimzelle für Muslimbrüder. Durch die Ankunft von muslimischen Syrern (die wegen der Niederschlagung des Aufstands der Muslimbrüder in Syrien in den 70er- und Anfang der 80er Jahre flohen) sowie durch die Ankunft von palästinensischen Muslimbrüdern, die zur Hamas gehörten und infolge der Kriege in Nahost flohen, vergrößerte sich die Anzahl der Islamisten in Deutschland ebenfalls.[7]

Mit der zunehmenden Organisation der Gastarbeiter und Zuwanderer aus anderen islamischen Ländern in den 1970er und 1980er Jahren kam es zur Bildung mehrerer eigenständiger Vereine und islamischer Gruppierungen. Diese bildeten neue islamische Dachverbände. Der zunehmende Organisationsgrad neuer Verbände und Vereine und deren Ablehnung gegen den Ahmadiyya Islam führten zur Verdrängung der Ahmadiyya Muslim Jamaat aus Politik und Medien. Im Bundesgebiet ließen lokale Mitglieder einzelner Vereine Moscheen mit Minaretten und Kuppeln bauen. Mehrere Hinterhofmoscheen entstanden. 1978 wurde in Frankfurt/Main die Christlich-islamische Begegnungs- und Dokumentationsstelle (CIBEDO) gegründet, die den interreligiösen Dialog und das Zusammenleben von Christen und Muslimen fördert.

Der Islam ist in der Moderne in verschiedene Gruppierungen und selbstständige Lokalvereine zersplittert. Die Ditib Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion wurde 1984 als eingetragener Verein angemeldet und beansprucht, den größten Teil der türkischen Muslime zu vertreten. Sie wird vom türkischen Staat finanziert und gesteuert. Tatsächlich ist jedoch nur eine Minderheit der türkischen Muslime in Vereinen organisiert. Schätzungen belaufen sich auf 15 bis 20 Prozent der türkischen Muslime.[8]

Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 rückten radikale islamische Ansichten ins Medieninteresse. Fortan wurde der Islam von der nichtmuslimischen Bevölkerung verstärkt als Gefahr betrachtet. Demonstrationen gegen Moscheeneubauten finden vermehrt statt. Insbesondere die erste Moschee in Ostdeutschland (Berlin-Heinersdorf) führt zu Protesten.[9][10]

Einige wahhabitische salafistische Vereine entstanden; diese werden vom Verfassungsschutz beobachtet und die ersten Vereine ab 1993 vom Bundesinnenministerium verboten.[9][11]

Als erster Bundespräsident Deutschlands sagte Christian Wulff bei einer Grundsatzrede am 3. Oktober 2010 zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit fest, dass der Islam zu Deutschland gehöre: Wortlaut „Der Islam gehört zu Deutschland“.[12] 2015 bekräftigt Bundeskanzlerin Angela Merkel diese Aussage mit den Worten: „Islam gehört unzweifelhaft zu Deutschland“.[13]

2013 wurde die Ahmadiyya Muslim Jamaat als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt und den christlichen Kirchen rechtlich und politisch gleichgestellt.[14]

2013 wurde der erste islamische Religionsunterricht an hessischen Schulen eingeführt.[15]

In der Flüchtlingskrise in Deutschland 2015/2016 kamen weitere Hunderttausende von Muslimen vorwiegend aus arabischsprachigen Gebieten des Nahen Ostens und Nordafrikas nach Deutschland.

In jenen Jahren, in der zugleich die Terrororganisation Islamischer Staat eine Hochzeit erlebte, wurden vermehrt Islamistische Terroranschläge im deutschsprachigen Raum verübt.