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In Seite Karl Kraus:

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„Als er starb, schien er sich überlebt zu haben. Da er fünfzehn Jahre später aufzuerstehen begann, sahen wir, daß er überlebt hatte und uns überleben wird.“ (Hans Weigel)[1]

Fackel und Bücher waren, obwohl ursprünglich lukrativ, zu einem Verlustgeschäft geworden, und Kraus starb fast mittellos. Die Erlöse seiner vielen Lesungen hatte er ausnahmslos für gemeinnützige Zwecke gespendet. Der Nachlass reichte knapp hin, um die Kosten des Begräbnisses zu decken. Ein weiteres Heft der Fackel hätte er vielleicht nicht mehr finanzieren können. Ein Karl-Kraus-Archiv wurde rechtzeitig vor 1938 in die Schweiz gebracht. Was in Wien blieb, wurde geplündert und vernichtet. Obwohl es keinen geschlossenen Nachlass gibt, befindet sich ein großer Teil davon heute in der Wienbibliothek im Rathaus. Eine weitere Sammlung, jene von Verlagsbuchhändler Friedrich Pfäfflin, befindet sich seit 2019 am Innsbruck Brenner-Archiv der Universität Innsbruck. Darin enthalten sind eigenhändige Manuskripte, Korrespondenzen sowie Bilddokumente. Der Begründer und Herausgeber der Kunst- und Kulturzeitschrfit „Der Brenner“, Ludwig von Ficker, machte sich die Fackel zum Vorbild. Er unterhielt seit 1911 persönliche Beziehungen mit Kraus.[2]

Die Krausforschung brachte zahlreiche Editionen hervor. Heinrich Fischer veröffentlichte ausgewählte Teile von Kraus' Werk von 1952 bis 1967 in sechs Bänden im Kösel Verlag. Verlagsbuchhändler Friedrich Pfäfflin aus Marbach initiierte von 1968 bis 1973 einen kompletten Reprint der Fackel, der ebenfalls von Heinrich Fischer im Kösel Verlag herausgegeben wurde.[3]

1984 schrieb Hellmut Andics von Kraus’ „Demoliertätigkeit an literarischen Denkmälern“ mit der Fackel als „Exekutivorgan einer kulturellen Sittenpolizei, und mit der Mentalität eines Prügelpolizisten ging Karl Kraus auch gegen die intellektuelle Unterwelt vor. Was ‚Unterwelt‘ war, entschied er selbst als Ankläger, Richter und Henker in einer Person.“[4] Selbst im Tod hoffte Kraus nicht auf Ruhe, im Gegenteil:

Auf die österreichische Literatur hat er bis zur Gegenwart große Wirkung. Repräsentativ dafür ist die Haltung Elias Canettis, der sich als Goethe-Leser von der unbedingten Verpflichtung auf Kraus als Vorbild befreite, seine dann sehr kritische Haltung aber nach der Publikation von Kraus’ Briefwechsel mit Sidonie Nádherný in den siebziger Jahren änderte. In der Literaturkritik berief sich in Österreich Edwin Hartl jahrzehntelang durchgehend auf Karl Kraus als überragenden Maßstab, so wie später Wilhelm Hindemith in Deutschland. Der Essayist Erwin Chargaff bezeichnete Karl Kraus in einem Interview mit der Biographin Doris Weber als seinen „einzigen wirklichen Lehrer“.[6] In die Reihe der Kraus-Rezipienten reiht sich auch der US-amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen ein.[7]