Citation Hunt

Das unten stehende Wikipedia-Snippet wird von keiner verlässlichen Quelle unterstützt. Kannst du eine finden?

Klicke auf Verstanden!, um zu Wikipedia zu gehen und das Snippet zu reparieren, oder Nächstes!, um ein anderes zu sehen. Viel Glück!

In Seite Pillenknick:

"

Ein zwangsläufiger Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit der Anti-Baby-Pille und dem anschließenden Absinken der Geburtenrate unter das Selbsterhaltungsniveau wird heute zumeist verneint. Dies gilt einerseits sowohl für die Hersteller der Pille als auch für Gruppierungen, die ihrer Verwendung grundsätzlich positiv gegenüberstehen (Frauengruppierungen in den 1960er Jahren). Auch konservative Kreise sehen die Ursache für den Pillenknick weniger in der theoretischen Verfügbarkeit der Pille als vielmehr in einem Wandel der Moral, der ihre Anwendung erst denkbar gemacht habe.

Ein anderer Ansatz der Erklärung insbesondere für Deutschland ist das Fehlen bestimmter Jahrgänge in der Bevölkerung, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallen sind, sowie ein Nachholbedarf im Anschluss an den Wiederaufbau und die Wohnungsnot in den 1950er Jahren. Die erhöhten Geburtenraten der Jahre zwischen 1955 und 1965 spiegeln danach nur die erhöhten Geburtenraten in den Jahren von 1930 bis 1940 wider, da die in dieser Zeit Geborenen nun selbst Kinder bekamen:

(Keine Geburtenzahlen, sondern Zahlen aus der Volkszählung 1939)

Nach 1965 kamen hingegen nur die wenigen Kinder der Kriegsgeneration selbst in das Alter, Eltern zu werden. Ein weiteres Indiz für diesen Erklärungsansatz ist, dass das Sinken der Geburtenrate in der DDR früher einsetzte als in Westdeutschland, weil in der DDR das Durchschnittsalter der Mutter bei der Entbindung niedriger war als in Westdeutschland. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Antibabypille in der DDR erst 1965 eingeführt wurde.

Dass sich der Trend niedriger Geburtenzahlen in Deutschland bislang fortsetzt, lässt sich dagegen nicht mit der Altersstruktur erklären. Es dürfte aber außer Frage stehen, dass der Trend zu weniger Kindern schon Jahrzehnte vor der Einführung der Pille begann (zudem stiegen die Verschreibungszahlen der Antibabypille erst um 1970 deutlich an, → Vermarktung der Antibabypille) und primär gesellschaftliche Ursachen hat (wie Rentenversicherung, materielle Bedürfnisse). Zusätzlich negativ auf die Entwicklung der Geburtenrate wirkt sich aus, dass das Durchschnittsalter der Mütter in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist (Tempo-Effekt), was mit einer leichteren Geburtenkontrolle zusammenhängen kann, aber nicht muss.

Ein weiterer Ansatz ist die Kompression und Dekompression: Pillenknick und Baby-Boom sind hierbei in gewisser Weise gekoppelt. Der Baby-Boom stellt aus dieser Perspektive eine Kompression dar, das bedeutet, nachfolgende Kohorten bekommen in der Längsschnitt-Betrachtung ihre Kinder früher als vorangegangene. Der Pillenknick hingegen ist eine De-Kompression: nachfolgende Kohorten bekommen ihre Kinder im Durchschnitt wieder später als vorangegangene.