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In Seite Garnisonkirche (Potsdam):
"Am 1. Juni 1740 wurde Friedrich Wilhelm I. in der Gruft der Garnisonkirche beigesetzt, die er drei Jahre vor seinem Tod unter der Kanzel hatte anlegen lassen. Auf Einladung seines Nachfolgers Friedrich II. besuchte Johann Sebastian Bach 1747 Potsdam und die Garnisonkirche. Er spielte auf der Orgel[1] und war sehr angetan. Seiner Meinung nach sei sie ein „gar prächtig Werck“.
Die 1757 verstorbene Frau Friedrich Wilhelms I., Sophie Dorothea, wählte in ihrem Testament den traditionell als Grablege der reformierten Hohenzollern dienenden Berliner Dom als Begräbnisort. Ihr Wunsch wurde respektiert und ihr Platz in der Gruft der Garnisonkirche blieb somit frei. Auch Friedrich II. wollte laut seinem Testament ausdrücklich nicht in der Garnisonkirche beerdigt werden, sondern wählte die Terrasse von Schloss Sanssouci zu seinem Begräbnisort. Sein Wille wurde ignoriert und er wurde noch am Abend des Todestags, am 18. August 1786, in der Garnisonkirche neben seinem Vater beigesetzt. Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs und der Deutschen Teilung wurde er erst 1991, an seinem 205. Todestag, in seiner Gruft unter der Terrasse von Sanssouci beigesetzt. Im November 1805 besuchte das Königspaar Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise gemeinsam mit dem russischen Zar Alexander I. die Königsgruft zur Festigung ihres Bündnisses gegen Napoleon Bonaparte. Als dieser nach seinem Sieg über die preußische Armee bei Jena und Auerstedt auf seinem Marsch nach Berlin am 25. Oktober 1806 durch Potsdam kam, besuchte er die Königsgruft in der Garnisonkirche. Aus Respekt vor Friedrich dem Großen stellte Napoleon sie unter seinen persönlichen Schutz, während die Französische Kirche und die Heilige-Geist-Kirche der französischen Kavallerie als Magazine zur Fourage dienen mussten.
Infolge der Preußischen Reformen tagten die ersten frei gewählten Potsdamer Stadtverordneten am 3. August 1809 in der Garnisonkirche. Am 25. Dezember 1816 wurden in der Garnisonkirche 24 Adler und 2 Fahnen der französischen Armee ausgestellt, die in den Befreiungskriegen gegen Napoleon erbeutet worden waren.[2] Dazu wurden die bisher links und rechts neben dem Altar stehenden Figuren Mars und Bellona des Bildhauers Johann Georg Glume in das Treppenhaus des Stadtschlosses gebracht.
Bei den Feierlichkeiten zum 300-jährigen Jubiläum der Reformation fand am 31. Oktober 1817 erstmals ein gemeinsamer Gottesdienst von Reformierten (Calvinisten) und Lutheranern statt, die sich am 3. August 1809 auf Anordnung Friedrich Wilhelm III. zur Kirche der Altpreußischen Union vereinigt hatten. Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm IV. hatte schon in seiner Kronprinzenzeit Entwürfe zur Umgestaltung der Garnisonkirche erarbeitet. Vorschläge wie ein Neubau in Form einer fünfschiffigen Basilika, deren Ausmaße rund das Zehnfache der bisherigen Kirche eingenommen hätten, wurden jedoch nie realisiert. Einzige größere Veränderung in seiner Amtszeit war der Einbau einer zehneckigen Taufkapelle in den südwestlichen Vorraum (1856). Es folgten Renovierungsarbeiten im Kirchenschiff (ebenfalls 1856).