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In Seite Georg Maercker:

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Wenige Wochen nach dem Ende des Krieges, am 6. Dezember 1918, beschloss Maercker, der sich in Salzkotten bei Paderborn aufhielt, auf Anregung der Obersten Heeresleitung, ein Freikorps zu bilden. Die Initiative zur Gründung ging wohl auf den damaligen Reichskanzler Friedrich Ebert und den späteren Reichswehrminister Gustav Noske zurück. Die Mehrzahl der Offiziere und Unteroffiziere sowie ein Großteil der Mannschaften seiner ehemaligen 214. Infanterie-Division folgten seinem Aufruf, sich dem Freikorps „Landesjäger“ anzuschließen. In seiner inneren Struktur war es stark an die kaiserliche Armee angelehnt. Maercker achtete streng auf Disziplin und unterstellte das Freikorps der Reichsregierung unter Ebert. Am 5. Januar 1919 wurde Noske offiziell zum Oberbefehlshaber aller regierungstreuen Truppen ernannt, zu denen auch die „Landesjäger“ gehörten.

Im Januar 1919 kam es in Berlin zum Spartakusaufstand, und bis Ende Januar 1919 sicherte Maercker mit seinem Freikorps auf Befehl Noskes Teile Berlins. Durch militärische Präsenz und Drohungen gelang es, die Lage zu stabilisieren. Anfang Februar 1919 ging das Landesjägerkorps nach Weimar, wo es den dortigen Arbeiter- und Soldatenrat entwaffnen sollte. Auch hier zeigte Maerckers Taktik aus massiver militärischer Präsenz und Drohungen Erfolg: Die bewaffneten Räte zogen ab, und die Stadt unterstellte sich wieder der Kontrolle der Reichsregierung. Maerckers Freikorps sicherte nunmehr die in Weimar tagende Nationalversammlung und die Wahl Eberts zum Reichspräsidenten ab. Mitte Februar wurde das Freikorps zunächst nach Gotha, dann nach Eisenach und in andere thüringische Städte beordert, um dort die außer Kontrolle geratene Situation zu befrieden. Auch hier hatte Maercker zumeist Erfolg, wobei es häufig zu chaotischen Verhandlungen zwischen ihm und den Vertretern der Arbeiter- und Soldatenräte kam. In Erfurt wurde er überfallen und durch einen Messerstich am Kopf verletzt.

Im März erhielt er den Befehl, in Halle (Saale) einzurücken. Wegen eines Zugunfalls misslang die beabsichtigte Überrumpelung der revolutionären Räte. Bei den folgenden Straßenkämpfen mit bewaffneten Arbeitern und Matrosen gab es auf beiden Seiten erhebliches Blutvergießen. Unter den Todesopfern war auch Oberstleutnant Robert von Klüber, der in Zivil einen Erkundungsgang durch die Stadt unternommen hatte, aber als Freikorpsmann erkannt wurde; er wurde von einer Brücke in die Saale geworfen und schließlich erschossen. Maercker verhängte den Belagerungszustand über die Stadt und befahl militärisches Durchgreifen. Nach siebenstündigem Kampf errang das Freikorps die Kontrolle über die Stadt. Auf Seiten der Räte waren 29 Tote zu beklagen, beim Freikorps 7 Mann. Ende März zog das Freikorps aus Halle ab, und der Belagerungszustand wurde aufgehoben.

Im April 1919 beschloss der Zentrale Soldatenrat des IV., XVI. und XXI. Armee-Korps in Magdeburg, die Offiziere abzusetzen, die Reichsregierung zu stürzen und in Deutschland eine Räterepublik zu errichten. Es kam zum Generalstreik der Arbeiter und zu Verhaftungen von Politikern und Militärs. Waffenlager in der Zitadelle wurden geplündert und Straßenkämpfe zwischen revolutionären Arbeitern und Soldaten und regierungstreuen Truppen brachen aus. Die Reichsregierung forderte den Soldatenrat ultimativ auf, seine Gefangenen freizulassen, und befahl Maercker, die Ordnung in der Stadt wiederherzustellen. Am Morgen des 9. April trafen seine Landesjäger, aus Halle kommend, in Magdeburg ein, wo es sofort zu vereinzelten Scharmützeln kam. Einen Tag später war der Auftrag der Reichsregierung erfüllt; die Revolutionäre hatten sieben Todesopfer zu beklagen.

Infolge der Novemberrevolution in Braunschweig wurde die Stadt von der Reichsregierung als Mittelpunkt der kommunistischen Bewegung angesehen. Am 9. April hatten Spartakisten den Generalstreik, die Absetzung der Reichsregierung, den Anschluss an die Russische Räterepublik und die Errichtung einer Räteherrschaft in ganz Deutschland ausgerufen. Der Streik führte im Eisenbahnverkehr zu einem landesweiten Chaos. Das Braunschweiger Bürgertum trat daraufhin in einen Gegenstreik, und es drohte ein Bürgerkrieg in der Stadt. Daraufhin beauftragte die Reichsregierung Maercker, auch in Braunschweig für Ordnung zu sorgen, und verhängte den Belagerungszustand über die Stadt. Am 14. April ließ Maercker per Flugzeug Flugblätter über der Stadt abwerfen, in denen er harte Konsequenzen bei Widerstand androhte. Trotzdem kam es am 15. April zu ersten Kämpfen in Helmstedt, bei denen es auf beiden Seiten Tote gab. Maerckers Drohungen zeigten allerdings Wirkung, denn nach Abbruch des Generalstreiks konnte er ohne Blutvergießen in Braunschweig einmarschieren. Die Spitzen der revolutionären Regierung wurden verhaftet bzw. unter Hausarrest gestellt. Bereits nach wenigen Tagen normalisierte sich die Lage wieder, und der Belagerungszustand konnte erheblich gelockert werden.

Am 2. Mai wurde das Landesjägerkorps offiziell in die neu entstandene Reichswehr eingegliedert, als Landesjägerkorps Reichswehr-Brigade 16.

Am 10. Mai zog Maercker seine Truppen auf Befehl der Regierung nach Leipzig ab, wo sich ebenfalls chaotische Zustände entwickelt hatten. Am 11. Mai rückten 15.000 Soldaten in Leipzig ein. Ohne größeres Blutvergießen wurde die Ordnung in der Stadt wiederhergestellt. Am 19. Mai rückten Maerckers Truppen im ebenfalls unruhigen Eisenach ein und verhafteten die Führer der Revolutionäre. Nach intensiven Verhandlungen konnte auch hier ohne größere Kämpfe der Wille der Reichsregierung durchgesetzt werden. Im Folgenden bemühte sich Maercker um eine bessere Lebensmittelversorgung der Bevölkerung. Im Juni erfolgten kleinere Einsätze in Erfurt und Weimar. Die Truppen wurden danach schwerpunktmäßig nach Gotha verlagert und bezogen dort Quartier. Damit wurde die Ausrufung der Räterepublik in Gotha verhindert.

Im Oktober 1919 wurde Maercker Befehlshaber des Wehrkreiskommandos IV in Dresden. Während des Kapp-Putsches im März 1920 nahm er zunächst eine abwartende Haltung ein, versagte den Putschisten dann schließlich seine Unterstützung. Aufgrund seiner nicht eindeutigen Stellungnahme für die Reichsregierung wurde er am 28. April 1920 aus dem aktiven Militärdienst entlassen.

1921 gründete Maercker die Koloniale Arbeitsgemeinschaft in Halle und schloss sich dem Stahlhelm an. 1922 gründete er den Deutschen Kolonialkriegerbund und war auf Lebenszeit dessen erster Präsident.

Maercker war Ehrenmitglied der Studentenverbindung VDSt Halle-Wittenberg. Als sich die Studentenverbindungen während der NS-Zeit in Kameradschaften umwandeln musste, nahm der VDSt Halle-Wittenberg den Namen Kameradschaft Maercker an.[1]

Nach seinem Tode beerdigte man ihn auf dem Dresdner Nordfriedhof. Nach ihm wurde die ehemalige General-Maercker-Kaserne in Halle benannt.

Der 1936 nach Maercker benannte „Maerckerweg“[2] in Berlin-Lankwitz wurde nach einem missglückten ersten Versuch[3] am 11. Januar 2023 formal umbenannt; am 17. Februar 2023 wurden dann die neuen Straßenschilder als „Maria-Rimkus-Weg“ enthüllt.