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In Seite Vorurteil:

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Die kognitive Komponente widersetzt sich mithilfe von schemageleiteter, einseitig auf den Erhalt des Vorurteils gerichteter Informationsverarbeitung, also durch selektive Aufmerksamkeit, Gedächtniseinspeicherung und -abruf. Aufmerksamkeit wecken zum Beispiel nur Nachrichtenquellen, die die eigene Meinung bestätigen. Neue Informationen, die einer Einstellung widersprechen, erzeugen Kognitive Dissonanz. Man müsste zugeben, dass man sich die ganze Zeit geirrt hatte. Zur Abwehr dieses Unbehagens wird die neue Information abgewertet, indem sie zum Beispiel als Ausnahme angesehen wird („Ausnahmen bestätigen die Regel“). Werbung und politische Propaganda zielen oft auf Erzeugung, Erhalt und Steigerung von Vorurteilen. Dabei bedienen sie sich auch sprachlicher Hilfsmittel. Beispiel aus dem ehemals nationalsozialistischen Deutschland: „Deutsche“ Unternehmer vertraten das „schaffende“ Kapital, „jüdische“ hingegen das „raffende“. Einer hartnäckigen Weitergabe von Vorurteilen, nicht nur offen ausgesprochener, sondern auch verborgener, sublimer Art, sieht sich besonders der Handel ausgesetzt. Die „Tradition der Vorurteile“ (Schenk) gegenüber den (verkannten) Leistungen und Funktionen der Handelsbetriebe reicht von antiken griechischen Denkern über die römische Kirchenlehre (Patristik) und den sog. wissenschaftlichen Sozialismus bis hin zum neuzeitlichen Bereicherungs- und Manipulationsverdacht.