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In Seite Digitales Kino:

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Obgleich digitale Aufzeichnung rasant an Marktanteil gewinnt, wurden einst in der Filmindustrie die meisten Filme auf Filmmaterial fotografiert, nahezu alle Filmproduktionen werden aber bereits digitalisiert und per Digital Intermediate gefertigt. Die Nachbearbeitung erfolgt dann ausschließlich am Computer. Mit dem digitalen Kino werden vor allem die ersten Schritte – die Filmaufnahmen – und die letzten Schritte der Filmproduktion, das Kopieren, Verteilen und Aufführen bzw. die Wiedergabe auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Das stellt einen ökonomischen, ökologischen und logistischen Fortschritt, hingegen zumindest derzeit noch einen qualitativen Rückschritt dar, da der bisherige Weg analoge Aufnahme – digital Intermediate – Ausbelichtung – analoge Projektion seit Jahrzehnten sehr hochwertig möglich ist (einem Digital Intermediate Material ist in der Regel in der Praxis also im Kinosaal kaum anzumerken, dass es zwischendurch digital war), die digitale Aufnahme aber trotz hoher Auflösung und Kontrastumfang der Kameras technisch-ästhetisch noch in den Kinderschuhen steckt, und des Weiteren insbesondere die steril wirkende Projektion mit einem digitalen Projektor deutliche Abstriche mit sich bringt, (noch verschärft durch die Tatsache, dass in sehr vielen Kinos die Digitalprojektoren nicht adäquat kalibriert sind, was in der Analogtechnik gar nicht nötig und damit als Fehlerquelle ausgeschlossen war.) Zwar verringert sich die Bildgüte bei Ausbelichtung auf Film und anschließender mechanischer Aufführung und kann nie die volle Bildgüte des digitalen Masters erreichen, kommt dieser aber im Vergleich zur digitalen Projektion näher, da die Ausbelichter nur eine sehr kleine Fläche optisch fehlerfrei und ohne nötige hohe Helligkeit ausleuchten, und das vor allem nicht in Echtzeit tun müssen. Film verschleißt beim Aufführen; Filmkopien, die oft eingesetzt werden, verlieren erheblich an Qualität, sind aber naturgemäß leicht ersetzbar, somit handelt es sich hier um ein vorwiegend profitinteressiertes Argument.

Der entscheidende Schritt dazu war die Gründung der Digital Cinema Initiatives (DCI) durch sämtliche Major-Hollywood-Studios (Disney, Fox, MGM, Paramount, Sony Pictures Entertainment, Universal und Warner Bros.) im März 2002. Ihre Aktivitäten haben inzwischen einen Standard für digitales Kino geschaffen.

In Asien wird das Konzept schon lange umgesetzt, am 31. Januar 2002 wurde mit The Missing Gun der erste digitale Kinofilm aus China veröffentlicht. Indien folgte am 18. April 2003 mit Hero – Love story of a spy und Singapur mit After School am 22. November 2003. Bis 2007 wurden allein in Indien durch eine einzige Firma über 800 digitale Kinos eingerichtet.

In Europa startete am 12. November 2004 das Projekt European DocuZone in acht Ländern und 182 Kinos, davon 112 in Deutschland. Die teilnehmenden Länder sind Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Spanien und Großbritannien. Dieses Projekt wird durch die Filmförderung und EU-Mittel unterstützt und fokussiert sich dabei ganz bewusst darauf, die Auswertungssituation von kleinen Filmen in kleinen Kinos mit kleinen Leinwänden zu verbessern. European DocuZone legt seinen Schwerpunkt vor allem auf den Dokumentarfilm. Die hierbei verwendete Technik entspricht nicht den DCI-Standards, was zeigt, dass für die Festlegung zukünftiger Standards die Besitzer der Filmrechte ein erhebliches Wort mitzusprechen haben.

Nach der Verabschiedung der DCI-Spezifikationen sind bis 2021 weltweit über 208.000 Leinwände umgestellt worden, und es kommen jährlich mehr hinzu. In Deutschland war die Entwicklung Ende 2013 nahezu abgeschlossen. Fast alle deutschen Multiplexketten bieten mittlerweile digitale DCI-Projektion mit 2K-Auflösung oder mehr, einige sogar mit Laser-Projektion.

Ein weiterer Faktor, der die Verbreitung des digitalen Kinos fördert, ist das Angebot der Kamerahersteller – alle weltweit führenden Kamerahersteller und Verleiher haben zwischenzeitlich Kameras zur digitalen Kinoproduktion im Angebot, so beispielsweise die 1080p-Kameras (1920 × 1080 Bildpunkte):

  • P+S Technik / Silicon Imaging – SI-2K (bspw. Danny BoyleSlumdog Millionär, Guy RitchieSherlock Holmes: Spiel im Schatten)
  • Panavision – Genesis (bspw. Bryan SingerSuperman Returns, Mel GibsonApocalypto),
  • Grass Valley – Viper (bspw. David FincherZodiac – Die Spur des Killers, Michael MannMiami Vice),
  • Sony – 750/900/950 HDCAM (bspw. George LucasStar Wars Episode III, Robert AltmanA Prairie Home Companion, Robert RodriguezSin City).
  • Arriflex D-20

Ferner die neueren 4K-Kameras wie beispielsweise:

  • Dalsa Origin
  • RED

Die digitalen Kinokameras machen – anders als bei der digitalen Fotografie – weiterhin eine teure Investition aus.