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In Seite Religion in Ghana:

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Bis heute haben sich reine Formen der traditionellen Religionen gehalten, doch auch Mischformen aus Christentum oder Islam mit Elementen der traditionellen Religionen (Synkretismus) sind häufig. In den traditionellen Religionen gibt es in der Regel ein höchstes Wesen, welches aufgrund seiner Mächtigkeit zu sehr respektiert wird, als dass es sich für die alltägliche Anbetung eignet. Vielmehr werden kleinere, häufig lokal sehr eingegrenzte Gottheiten verehrt, um als Mittler zwischen den Menschen und dem höchsten Wesen zu fungieren.

Die Ahnen und Geister gehören neben den Göttern selbstverständlich zur Religion und werden respektiert und verehrt. Für die Ghanaer hängt ihre spirituelle Welt an vielen Stellen mit der realen Welt zusammen. So kann ein verärgerter Gott durchaus eine Krankheit, Dürre oder gar den Tod verursachen. Die Ahnen werden häufig um ihren Beistand gebeten und sollen Reichtum bringen. Die Ahnen gelten als nächste Verbindung mit der spirituellen Welt und haben daher eine besondere Rolle für die gläubigen Menschen. Der traditionelle Glaube teilt den Ahnen zudem die Rolle der Überwacher und Lenker zu.

Die Rolle der Stammeshäuptlinge und der Chiefs im Staat, die Rolle der Priester in der Gesellschaft ebenso wie die Rolle der Familienältesten als Berater und Familienoberhaupt baut auf den Vorstellungen der traditionellen Religionen auf. Zur traditionellen Religion zählen häufig Opfergaben, die als Tieropfer oder auch als Blüten- oder Lebensmittelopfer vollzogen werden. Die traditionellen Götter gelten als eifersüchtig, so dass zwischen ihnen regelmäßig versucht wird ein Gleichgewicht herzustellen. Wird dem einen ein Opfer gebracht, so beeilt man sich, den anderen Göttern auch ihren Teil zukommen zu lassen.

Gläubige können ihren Glauben nicht überall mit hinnehmen oder ausüben, da die lokalen Götter nicht selten an den Ort ihrer Verehrung gebunden sind. Daher kommt es vor, dass Anhänger der traditionellen Religionen regelmäßig zur Ausübung ihres Glaubens an ihren Heimatort zurückgehen müssen. So bleiben die Bindungen innerhalb der ursprünglichen Religionsgemeinschaft, die häufig auch zugleich die Dorfgemeinschaft ist, lange auch in der Ferne erhalten.

Die Chiefs (Stammeshäuptlinge) und die Familienoberhäupter üben häufig hohe Kulthandlungen aus, doch gibt es auch Priester, die einem Gott oder einem Schrein zugeschrieben werden und durch welche die verehrte Gottheit nicht selten in Trance spricht. Die Priester sind auch in Fragen der traditionellen Medizin Ansprechpartner und nehmen daher vielfältige Leitungsfunktionen wahr.

Besonders in ländlichen Gebieten haben die traditionellen Religionen ihre Anhänger. Mit Zunahme des Bildungsstandes und des Wohlstands nimmt die Anhängerschaft unter den traditionellen Religionen stark ab, doch in Krisenzeiten suchen viele Ghanaer den Beistand traditioneller Heiler oder Priester.

In manchen Regionen ist der Glaube an Hexerei tief verwurzelt. Verfolgte Frauen finden Zuflucht in sogenannten Hexenlagern, vor allem im Norden des Landes.[1]