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In Seite CVJM-Landesverband Bayern:

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In Nürnberg-Gostenhof wurde 1890 im Kontext der Gemeinschaftsbewegung ein christlicher Jünglingsverein gegründet, der zum bedeutendsten bayerischen CVJM aufsteigen sollte. Hier entstand auch der erste bayerische Posaunenchor. 1898 wurde dann der CVJM-Nürnberg gegründet, dem sich der Gostenhofer CVJM 1905 als Zweigverein anschloss.

1903 wurde der „Bayerische evang.-luth. Jünglingsbund“ gegründet, der sich 1908 in „Bayerischer Bund der Christlichen Vereine junger Männer und evangelischen Jünglingsvereine“ umbenannte. 1910 entstanden unter anderem in Bayern die ersten evangelischen Pfadfindergruppen im CVJM nachdem 1909 das Pfadfinderbuch „Scouting for Boys“ ins Deutsche übertragen wurde.

Große Erfolge konnte der CVJM in den 1920er Jahren mit „Winterlagern“ und „Rüstzeiten“ verbuchen und wurde damit zum bedeutendsten evangelischen Verband für männliche Jugendarbeit. Im Jahre 1925 erwarb der CVJM Bayern die Burg Wernfels in der Nähe von Spalt, die in der Folge zu einer Art „geistlichem Zentrum“ des Landesverbandes wurde.[1] Bis 1932 waren in Bayern ca. 24.000 Jugendliche in evangelischen Jugendverbänden organisiert, das sind ca. 7 % der evangelischen Jugendlichen (10–20 Jahre) in Bayern. Der CVJM konnte davon 41 % der männlichen Jugendlichen auf sich vereinen.

Bis 1934 zerschlugen die Nationalsozialisten die freie Jugendarbeit und damit auch die Strukturen der evangelischen Jugendarbeit in Bayern. Eine eigenständige Arbeit auf Verbandsebene war nicht mehr möglich. In Bayern lösten sich deshalb viele Jugendgruppen auf und firmierten von da an als freie „Gemeindejugend“, die keine feste Mitgliedschaft kannte. So konnte ein Teil der Jugendarbeit weitergehen. Der CVJM musste seine Kinder- und Jugendarbeit einstellen, konnte jedoch als Verein (der Erwachsenen) bestehen bleiben.

Nach 1945 erfolgte der Wiederaufbau in Bayern mit nationaler Hilfe, insbesondere aus den USA und aus Großbritannien. Die Evangelische Jugend entwickelte sich ab dieser Zeit in zwei Gleisen, der Gemeindejugend und der Verbandsjugend. Der CVJM wurde bald wieder zum größten evangelischen Jugendverband in Bayern. Er kümmerte sich nach dem Krieg in besonderer Weise um Kriegsgefangene, Heimkehrer und Vertriebene.[1]

In den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich im CVJM eine rege Kinder- und Jugendarbeit, mit Schwerpunkten auf Sport, Spiel, diakonischer Arbeit und Verkündigung des Evangeliums. Neben wöchentlichen Gruppenstunden (Jungschar und Jugendgruppen) geschah dies auch bei Pfingsttreffen oder großen Sommer-Zeltlagern. In den 1960er Jahren wurden auch gesellschaftspolitische Themen in Arbeitskreisen behandelt. In den 1970er Jahren wurden viele CVJM durch die aus den USA kommenden Jesus People beeinflusst, die eine neue, stark emotional gefärbten Religiosität vertraten. In München entstand mit dem „John-Mott-Haus“ eine neue, stadtteilbezogene Form der Jugendsozialarbeit, die sich vor allem auch an Jugendliche mit einem Migrationshintergrund wendet. In den 1980er Jahren kam aus Norwegen die Ten-Sing-Arbeit (Musik) und in den 1990er Jahren die Missiopoints als neue Formen missionarischer Jugendarbeit hinzu.

Die Teilnahme von Mädchen und jungen Frauen an CVJM-Gruppen ist zwar schon seit den Anfängen belegt, führte aber in Deutschland lange nicht zu der Möglichkeit einer gleichberechtigten Mitgliedschaft. Seit 1919 war es Frauen möglich, unterstützende Mitglieder der deutschen „Arbeitsgemeinschaft CVJM“ zu werden. 1976 beschloss der bayerische Landesverband nach intensiver Diskussion als erster der deutschen Landesverbände die Umbenennung in „Christlicher Verein Junger Menschen“ und nahm ab da Mädchen als voll gleichberechtigte Mitglieder in seinen Vereinen auf.