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In Seite Frank J. Tipler:
"Als Vertreter der Starken KI und des Anthropischen Prinzips glaubt Tipler an ein finales Ziel der geschichtlichen Veränderungen. Die Feinstrukturkonstante gilt ihm als starker Hinweis auf die zum Menschen hin orientierte Schöpfung des Kosmos.[1] Er sieht den Fortschritt in ein teleologisches Konzept eingebunden und damit eine grenzenlose Zukunft für intelligentes Leben und menschliche Kultur. In seinem Denken beruft er sich weniger auf geisteswissenschaftliche als auf rein physikalische Argumente. Man kann seine philosophisch-religiöse Haltung als eine utopische Ausformung des Pantheismus bezeichnen. Er sieht sich als Deist aus wissenschaftlicher Einsicht.
Gleichzeitig mit dem Informatiker Hans Moravec und dem Philosophen Robert Nozick entwickelte der extreme Reduktionist eine Theorie über den Auferstehungsmechanismus und veröffentlichte 1994 den populärwissenschaftlichen Bestseller Die Physik der Unsterblichkeit – Moderne Kosmologie, Gott und die Auferstehung der Toten, in dem die These der ontologischen Beweisbarkeit der Existenz eines werdenden Gottes vertreten wird.
Am Ende des Universums kumuliert danach alles virtuell oder materiell Existierende im Punkt Omega und bildet, in diesem für die Zukünftigen in ihrer erlebbaren Zeit unendlichen Moment, weil dort die Information vollkommen ist, die Gottheit. Mit anderen Worten: Es entsteht durch unendliche Information der vollendete Gott in der Ewigkeit. Den Heiligen Geist sieht er in der universellen Wellenfunktion – welche nach der Kopenhagener Deutung alle Information über das Universum enthält – repräsentiert. Ein Sohn Gottes findet – wenn man nicht das Werden des Lebens und speziell der Menschheit in der Evolution als solchen betrachten will – keinen Platz.
Die zu dieser Entwicklung notwendigen technologischen Voraussetzungen werden in einer spekulativen Vision dargestellt und in einem ausführlichen wissenschaftlichen Anhang anhand mathematischer Formeln begründet. Die Grundaussage ist, dass alle bisherige Existenz, alles bisherige Leben in ferner Zukunft in gigantischen, den Kosmos umfassenden Computerprogrammen reprogrammiert beziehungsweise neu erschaffen wird und somit digitale Unsterblichkeit erreicht wird. Voraussetzung dafür ist, dass die im Universum vorhandene Information bei aller Größe letztlich endlich ist und die Menschheit in der Lage ist, sich durch Raumfahrt im gesamten Universum auszubreiten, um die entsprechende Informationsmenge zu installieren.
Da menschliches, kohlenstoffbasiertes Leben in der fernsten Zukunft keine Überlebenschancen hat, werden die Träger der zukünftigen menschlichen Kultur nanotechnologische Von-Neumann-Sonden sein, die als Konzept auch Richard Feynman in seinem berühmten Vortrag There’s Plenty of Room at the Bottom im Jahr 1959 postulierte.
Tipler unterstellt die Theologie der Physik als Teilgebiet und versucht zu zeigen, dass seine Omegapunkt-Theorie mit den Endzeitvorstellungen bzw. der Eschatologie der Weltreligionen übereinstimmt.
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