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In Seite Krampfader:

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Trendelenburg beschrieb 1891 eine Saphena-magna-Exzision. Doch bereits im 15. Jahrhundert wurde eine Krampfader-Exzision (chirurgisches Entfernen) mittels Spatel und Haken geschildert.[1] Im Vordergrund der invasiven Therapie stehen heute weltweit minimalinvasive operative Verfahren, die sogenannten endovenösen thermischen und nicht-thermischen Verfahren und die Sklerotherapie (Verödung) von Krampfadern. Die Stripping Operation wird international nur noch als Ersatzverfahren betrachtet. Zu den endovenös-thermischen Verfahren zählt man die Laserablation oder die Radiofrequenzablation. Zu den endovenös-nicht-thermischen Verfahren zählt die Cyanoacrylat-Verklebung und die Mechano-chemische Ablation. Die oben genannten Verfahren werden in den medizinischen Leitlinien zur Behandlung von Krampfadern empfohlen.[2] Die Domäne der Verödungstherapie ist die Behandlung aller Typen von Krampfadern exklusive der Stammvarikose, also die Seitenastvarikose, die Perforansvarikose, die retikuläre Varikose und insbesondere die Besenreiservarikose.[2] Die endovenösen Verfahren können auch mit der Sklerotherapie kombiniert werden, so dass die Stammvenen endovenös behandelt werden und die Seitenäste und kleineren Krampfadern mit der Sklerotherapie.

Früher wurden Krampfadern entfernt, indem das gesamte Bein geöffnet wurde, beispielsweise durch den Spiralschnitt nach Rindfleisch und Friedel. Mitte der 1940er Jahre setzten sich operative Methoden wie das Stripping durch. Das Ziehen der erkrankten Stammvenen mittels eingebrachter Sonde nach der von William Wayne Babcock entwickelten Babcock-Methode[3] – inklusive Crossektomie ist in Deutschland noch die am meisten angewandte Therapieform. Weltweit haben die minimal-invasiven endovenösen Verfahren das Stripping größtenteils abgelöst.

Bei der operativen Babcock-Methode werden die Krampfadern in Narkose oder Spinalanästhesie entfernt. Anschließend ist wegen des mechanischen Gewebe-Schadens ein Kompressionsstrumpf zu tragen. Im Gegensatz hierzu werden bei der endovenösen Lasertherapie und der endovenösen Radiofrequenztherapie mit hohen Temperaturen von 120 °Celsius die Innenauskleidung der betroffenen Venen (das Endothel) thermisch zerstört, so dass die Vene durch körpereigene Umbauprozesse dauerhaft verschlossen wird. Aufgrund der hohen Temperaturen ist eine Kühlung des Gewebes mittels einer Tumeszenzlokalanästhesie, und in der Regel auch eine Narkose erforderlich. Die Nachbehandlung erfolgt mit Kompressionsstrümpfen. Die Mechanochemische Ablation erfolgt durch einen rotierenden Katheter, der die Venenwand zerstört, in Kombination mit einer Sklerosierung der Vene. Eine Narkose und die Kompressionstherapie sind üblich. Die Behandlung der Krampfader mit dem Venenkleber ist nicht-thermisch, nicht-tumeszent und führt über einen Verschluss der Vene mit einem medizinischen Kleber, dem N-Butyl-2-Cyanoacrylat, zu einem Umbau- und Abbauprozess der Krampfader. Vene und Cyanoacrylat werden vom Körper vollständig resorbiert. Eine Narkose oder ein Kompressionsbehandlung werden nicht benötigt.

Bei der wenig verbreiteten CHIVA-Methode werden Venen gezielt an einzelnen Stellen abgebunden, so dass die für die Krampfadern verantwortlichen krankhaften Rückflüsse vermieden werden. Bereits bestehende Krampfadern können sich so innerhalb einiger Wochen wieder zurückbilden.

Idealerweise werden die Patienten über alle Verfahren gemäß dem Patientenrechtegesetz aufgeklärt, um ihnen eine möglichst auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Therapie zukommen zu lassen. Verfahren, die einer Narkose bedürfen, können bei Patienten mit Narkoserisiken nicht angewendet werden.

Vorbeugend und lindernd wirkt der Einsatz von Kompressions- oder Stützstrümpfen, die Ursachen von Krampfadern können dadurch jedoch nicht beseitigt werden.

Egal zu welcher Therapieform eine Diagnose kommt, können oberflächliche Venen, mit wenigen Ausnahmen, bedenkenlos entfernt werden. Der Blutkreislauf leidet darunter nicht, da das oberflächliche Venensystem höchstens 5–10 % der gesamten Blutmenge vom Bein Richtung Herz transportiert. Der venöse Hauptblutstrom erfolgt im tiefen Beinvenensystem (90–100 %) und kann die Kapazität problemlos erhöhen.[4]